Ich bin starke Allergikerin mit einer lebensbedrohlichen Erdnussallergie. Seit ich denken kann, kann ich nirgendwo spontan etwas essen, zu Freunden zum Essen gehen, Restaurants sind tabu, Hotelübernachtungen unmöglich, Reisen in bestimmte Länder nicht machbar. Ich war mein Leben lang unflexibel und massiv eingeschränkt durch diese Allergie.
Ich bin alleinerziehende Mutter von drei Töchtern. Ich habe große Abstände zwischen den Kindern und bin mit 21 Mutter geworden. Seit über 30 Jahren habe ich immer Kinder im Haus, wir mussten uns stets finanziell einschränken, aber jetzt, wo die beiden älteren Mädchen ausgezogen sind und nur noch eins da ist, muss ich nicht mehr jeden Cent umdrehen.
Ich konnte in den letzten drei Jahren spontan verreisen, konnte mir Konzerte leisten oder ausgehen, ein bisschen das kompensieren, was ich in der Vergangenheit entbehrt habe. Und jetzt habe ich diese verdammte Krankheit und ich muss schon wieder verzichten. Das ist hart für mich und was passieren wird, wenn ich nicht mehr in die Arbeitsfähigkeit zurückfinden sollte, darüber will ich mir einfach noch keine Gedanken machen, aber ich habe große Angst davor.
Ich will nicht zu all diesen Einschränkungen und dieser unberechenbaren und schweren Krankheit auch noch ständige Geldsorgen haben müssen, Ärger mit Behörden und Ämtern, umziehen müssen, meiner Tochter Dinge nicht mehr ermöglichen können, Existenzängste haben. Das möchte ich nicht...